Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Intra Europ(e)a
Intra Europ(e)a
Gesperrt
Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Wolf » So 25. Dez 2005, 18:29

Zu diesem Thema erschien am 17.12.2005 ein ganzseitiger Bericht in
DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Pirmasenser Rundschau
Datum: Samstag, den 17. Dezember 2005, Nr.293
Seite: Nr.35

der im Folgenden in 3 Teilen mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Dagmar Gilcher, wiedergegeben wird.

1. Schweizer Splitter

Die meisten Schweizer Einwanderer waren reformierten Glaubens. Sie ließen sich in allen Teilen der Pfalz nieder. Es waren Bauern, Hirten, Viehmelker ("Schweizer"), Mägde, Knechte, aber auch Handwerker und eine nicht geringe Zahl an Schulmeistern. Eine Vielzahl an Familiennamen lassen heute noch die Schweizer Herkunft erkennen: Bächle, Berner, Brünesholz, Flickinger, Hunsicker, Ißler, Jenet, Laubscher, Leiner, Scheuermann, Stalter, Sutter, Weidler, Zinsmeister - sowie fast alle Namen, die auf -i oder -y enden: Ludy, Stucki, Ruby, Roschy. (Roland Paul)

Viele Informationen über die Schweizer in der Pfalz bietet die Arbeit von Heinz R. Wittner aus Großfischlingen: "Schweizer (Einwanderer) in der Vorder- und Südpfalz", "Schweizer (Einwanderer) in der Südwestpfalz", Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Band 25 und 26, Hrsg. Verein der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde, Rottstraße 17, 67061 Ludwigshafen.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Wolf » So 25. Dez 2005, 18:30

2. Grüezi, ich bin ein Pfälzer

Wirtschaftsflüchtlinge aus der Schweiz sorgen für den Neuanfang nach dem Dreißigjährigen Krieg


In (fast) jedem Pfälzer steckt ein Schweizer. Das ist keine neue Erkenntnis, sie ist nur ein wenig in Vergessenheit geraten, seitdem man kleinen Pfälzern erklärte, dass ihre Vorfahren Franken - oder doch Alamannen, sicher jedenfalls Germanen - waren, die nach den Römern das Land besiedelten. Allenfalls wurde da noch ein Kelte in der Ahnentafel geduldet. Beiseite blieb die Tatsache, dass es diese "Ur-Pfälzer" nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr gab. Ganze Landstriche lagen verödet, Dörfer blieben menschenleer, bis - ja bis die Schweizer kamen. Was übrigens bedeutet, dass wir doch eher Alamannen als Franken sind.

Wie sie hießen und woher sie kamen ist in Kirchenbüchern, Chroniken und vor allem in der Einwandererkartei des Pfälzischen Instituts für Geschichte und Volkskunde verzeichnet. Und auch, warum sie kamen, ist erforscht. Dennoch gehört das Kapitel der Schweizer Einwanderung nicht zu den allgemein bekannten der pfälzischen Geschichte.

Warum aber kamen sie? Es mag in heutiger Zeit schwer vorstellbar sein, aber im 17. Jahrhundert litten weite Teile der Schweiz unter großer wirtschaftlicher Not. Zwar war das Land vom Dreißigjährigen Krieg und von großen Seuchen verschont geblieben. Vom Krieg hatte es gar durch die Lieferung von Lebensmitteln und anderen Gütern an die Kriegsparteien recht ordentlich profitiert. Das heißt: Gewinner waren die Städte, die Landbevölkerung sah sich nach dem Westfälischen Frieden mit neuen Steuern konfrontiert. Es kam zu Bauernaufständen in den Kantonen Basel, Bern, Solothurn und Luzern. Einer der Anführer des Bauernheers, Niklas Leuenberger, wurde 1653 in Bern öffentlich enthauptet. Auch die Schweiz kannte religiöse Konflikte, vor allem aber sah sie sich, insbesondere in den armen Bergregionen wie dem Berner Oberland, mit dem Problem der Überbevölkerung konfrontiert. Kurz: Es gab zu viele Schweizer, um sie alle zu ernähren, und viele Gründe zum "Davonlaufen", wie es die Schweizer Quellen nennen.

Schweizer verdingten sich als Söldner in fremden Heeren, dienten als Tagelöhner, zogen als Handwerksburschen in die Fremde - oder reisten mit Sack und Pack in die "Niederlande", um dort zu bleiben. Die aus Schweizer Perspektive durchaus "nieder" liegenden Lande: Das waren das ebenfalls entvölkerte Elsass, der rechtsrheinische Kraichgau und die linksrheinische Pfalz. Die Lockrufe von dort sandten zwei Landesherren, deren Territorien ganz besonders unter dem Dreißigjährigen Krieg gelitten hatten: der ins zerstörte Heidelberg zurückgekehrte Sohn des unglücklichen Winterkönigs Friedrich V. und Vater jener Elisabeth Charlotte, deren Ehe mit dem Bruder des französischen Königs Ludwig XIV. erneut Krieg und Zerstörung in die Pfalz bringen sollte - Kurfürst Karl Ludwig -, und dessen Wittelsbacher Verwandter, König Karl XII. von Schweden, der zugleich Herzog von Zweibrücken war. Bewusst veröffentlichten die beiden der reformierten Lehre Calvins anhängenden Herrscher ihre "Einwanderungspatente" in den reformierten Gebieten der Schweiz - wenngleich allen Neuankömmlingen Glaubensfreiheit zugesichert wurde. Auch jenen, die in der Schweiz tatsächlich aus religiösen Gründen verfolgt wurden: den Mennoniten. Sie bildeten eine Sondergruppe innerhalb der Schweizer Einwanderer. Heute sieht man sie als "Pioniere" der pfälzischen Landwirtschaft, ihre Höfe galten als Musterbetriebe, sie führten neue Anbaumethoden ein, brachten neue Feldfrüchte mit. Aber gerne gesehen waren sie nicht. Wurden zu viele von ihnen gezählt, so mussten diese weiter ziehen. Aufnahme fanden sie schließlich in Amerika, in Pennsylvanien, wo heute noch viele Mennoniten leben.

Zu den wichtigen Mennonitensiedlungen in der Pfalz gehören etwa der Weierhof bei Marnheim, der Kohlhof bei Schifferstadt, der Branchweilerhof bei Neustadt, zahlreiche Höfe im Raum Zweibrücken wie Wahlerhof und Ringweilerhof oder der Kühbörncheshof im Kreis Kaiserslautern. Dort durfte sich 1717 - als auf die Einwandererwelle in der Pfalz bereits erste Auswandererwellen gefolgt waren - der aus dem Simmental im Berner Oberland stammende Hans Heinrich Lattschar ansiedeln.

Aus Grindelwald, ebenfalls im Berner Oberland, war bereits vor 1674 Melchior Schildt mit seiner Familie nach Hinterweidenthal gekommen. Von dort aus zog er nach Waldfischbach, um ein verlassenes Hofgut wieder aufzubauen. Eine Arbeit, die durch einen französischen Feldzug zunichte gemacht wurde. 1678 finden wir Melchior Schildt wieder in seiner Schweizer Heimat - aber 1685 ist er zurück in Waldfischbach. Wie die meisten der "Holzland-Dörfer" verdankt auch Waldfischbach seine Existenz den Schweizer Einwanderern aus dem Berner Oberland. Nach Neustadt an der Weinstraße zog es hingegen zahlreiche Familien aus Wädenswil bei Zürich. Selbst aus Chur und dem kleinen Ort Filisur in Graubünden fanden Schweizer den Weg in die Pfalz - als Steinmetze und Bauhandwerker. Und auch sie trugen so zum Wiederaufbau des zerstörten Landes bei.

Vieles ist bekannt über die Pfalz als Auswanderungsland, noch viel zu wenig aber über die Pfalz als das Einwanderungsland, das sie schon immer war. Es kamen auch Allgäuer, Tiroler und - nicht erst seit 1955 - Italiener. Aber das sind andere, nicht minder spannende Geschichten.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Regionalausgabe Pirmasenser Rundschau, Samstag, den 17. Dezember 2005, Seite 35.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Wolf » So 25. Dez 2005, 18:31

3. Spuren aus dem Emmental

Wenig bekannt: Was an Traditionen und Bräuchen erhalten blieb


Nein, Pfälzer reden immer noch pfälzisch, sie sind nicht zu Hartkäse-Produzenten geworden, und sie jodeln nicht. Immerhin gibt es einige, die trefflich das Alphorn blasen, zum Beispiel in Mittelbrunn (Kreis Kaiserslautern), Brücken (Kreis Kusel) oder in der Südpfalz. Auch dorthin kamen einst die Schweizer Neu-Pfälzer. Aber ob die musikalische Referenz an das Alpenland als Tradition bis in die Zeit der Schweizer Einwanderung zurück zu verfolgen ist? Anderes scheint da gesicherter, so zum Beispiel die Schweizer Herkunft der Strauben: Kerwegebäck aus Pfannkuchenteig, das man sowohl in der Gegend von Annweiler als auch auf der Sickinger Höhe kennt. "Strübli" heißen sie in Bern. Und wer anders als die Schweizer sollte die "Schweizer Wasserbirne" in die Pfalz gebracht haben? Es gibt auch die Annahme, dass mancher Pfälzer Fasnachtsbrauch ursprünglich aus der Schweiz stammt.

Ganz sicher bewahrt haben das Erbe ihrer Vorväter Mennonitenfamilien wie die Stalters vom Wahlerhof bei Zweibrücken. Zum Beispiel, wenn sie kunstvoll Ostereier verzieren.
Mit Stecknadel und Federkiel werden kunstvolle Muster oder Sprüche auf die Eierschale aufgetragen, "Schreibmaterial" ist Bienenwachs. danach kommen die Eier in ein kaltes Molkebad, bevor sie schließlich in heißem Zwiebelschalen- oder Holunderbad gekocht werden. Zu Himmelfahrt gibt es auf dem Wahlerhof auch noch "Süßkäs" - aus Eiern, Sauermilch und Buttermilch gerührt, aufs Brot verteilt und mit Honig gegessen. 50 Eier, wie früher für die Großfamilie, brauche es heute allerdings nicht mehr, sagt Hubert Stalter. Und dann erinnert er sich auch noch an Rezepte für Weihnachtsgebäck, das seine Vorfahren aus dem Schweizer Emmental mitbrachten und die Frauen der Familie noch heute backen:

Braune Ringe
In den Schnee von drei Eiweiß rührt man ein halbes Pfund Zucker, 1 Messerspitze Zimt, 1 Esslöffel Honig, ein halbes Pfund Mehl. Den Teig messerrückendick auswellen, mit einer Ringform ausstechen. Auf einem gefetteten und mit Mehl bestäubten Backblech sofort dunkelgelb backen und noch heiß mit dickem Zuckerwasser glasieren.

Basler Lebkuchen
Ein viertel Pfund gemahlene Mandeln, 2 Eier, ein halbes Pfund Zucker, 1 EL Honig, 1 TL Zimt, 1 Messerspitze gemahlene Nelken, 1 EL Kirschwasser, 1 Messerspitze Natron, 1 Pfund Mehl zu einem festen Teig verarbeiten, fingerdick ausrollen, Formen ausstechen, auf ein gefettetes, mit Mehl bestäubtes Blech legen und dunkelgelb backen. Erkaltet mit weißem Zuckerguss überziehen.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Regionalausgabe Pirmasenser Rundschau, Samstag, den 17. Dezember 2005, Seite 35.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

tascha

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von tascha » Mi 28. Dez 2005, 16:52

Ich selbst betreibe Familienforschung vor allem in der Südwestpfalz. Bis ca. 1800 ist die Erforschung meiner Vorfahren recht einfach, jedoch wird die Recherche dann allmählich immer schwieriger.
Ich habe einen Vorfahren namens Peter Flickinger, der 1839 auf der Neumühle verstorben ist. Hier komme ich einfach nicht mehr weiter... Wo könnte ich weitere Informationen erhalten?
Waren unter den Schweizer Einwanderer eventuell auch Jenische Zigeuner verteten?



Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Flickinger aus der Schweiz ?

Beitrag von Wolf » Mi 28. Dez 2005, 17:50

Hallo tascha,

gibt es denn irgendeinen Hinweis auf eine Schweizer Herkunft, oder ist das nur eine Vermutung, weil es viele ehemalige Schweizer in der Südwestpfalz gibt (wenn auch meistens vor 1800 zugewandert)?

Flickinger ist im Familiennamenbuch nicht aufgeführt - aber Flückiger und ähnliche Schreibweisen sind ja nicht weit davon entfernt. Dabei sind Flückiger/Flükiger vor 1800 auf den Kanton Bern beschränkt: dort wurden 1861 im grossen Stil "Landsassen", also Personen ohne bestehendes Gemeindebürgerrecht, in den Gemeinden eingebürgert, wo sie sich gerade aufhielten. Das müssen nicht Alle Jenische oder andere "Fahrende" gewesen sein - aber vmtl. waren auch welche darunter; dabei wurden auch mehrere Flückiger eingebürgert.

Wenn Peter Flickinger nun ein Schweizer Flückiger sein sollte, der als Landsasse im Kanton Bern gelebt hat und dann in die Pfalz ausgewandert ist, wird es bei einem im Bernischen doch recht häufigen Namen ohne weitere Angaben schwierig. Allerdings kenn ich mich mit der Quellenlage in Bern nicht gut aus und empfehle deswegen, mit der dortigen Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Bern Kontakt aufzunehmen (bitte nicht auf den Forumsbeitrag antworten, sondern zur Webseite der GHGB gehen).


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

georges-claude
Beiträge: 54
Registriert: Sa 28. Jan 2006, 08:45
Geschlecht: Männlich
Wohnort: ch

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von georges-claude » Sa 28. Jan 2006, 11:00

Eine meiner Ururgrossmütter, in Le Havre verheiratet mit dem Schweizer Frederic Jakob, war Katharina Gross aus der Pfalz. Folgende hypothetische Familienfiche:

Name: (Georg) Christian GROSS (GROS)
Birth: 17 Jul 1814 Hornbach, Pfalz, Bayern
Occupation: Schuhmacher
Religion: Evangelisch
Father: Joseph GROSS (GROS) (~1780-)
Mother: Maria oder Catharine SCHAAL
Marriage: 11 Aug 1842 Hornbach, Pfalz, Bayern

Spouse: Barbara ARMENDINGER
Birth: 26 Jun 1816 Edenkoben, Pfalz, Bayern
Death: 26 Jun 1892 Le Havre
Occupation: Taglöhnerin
Father: Johannes ARMENDINGER (1775-)
Mother: Anna Barbara DOLL (1777-)

Children
1 F: Katharina GROSS
Birth: 1 Jun 1845 Hornbach, Rheinbayern (= Hornbach, Pfalz, Bayern)
Death: 2 Jun 1926
Spouse: Frédéric JAKOB

2 M: Christian GROSS
Birth: 22 Apr 1849 Hornbach, Pfalz, Bayern

3 F: Philippina GROSS
Birth: 1 Jan 1851 Hornbach, Pfalz, Bayern


Notes for (Georg) Christian GROSS (GROS)
lebte zur Zeit der Hochzeit der Tochter in Ludwigthal, Bayern
Aufgrund der Geschichte in le Havre schien die Filiation Christian Gros *9.8.1818 in Mimbach, Pfalz, Bayern, des Joh. Christian und der Louise Schwarz (!!!) wahrscheinlich. Allerdings lautet der Vornahme im Heiratsregister Georg Christian (M997113); der ist aber nun viel wahrscheinlicher id. mit Georg Christian *17.7.1814 in Hornbach, Pfalz, des Joseph und der Maria Schaal (C997111)

Notes for Barbara ARMENDINGER
lebte zur Zeit der Hochzeit der Tochter (1877) in Le Havre; unterschreibt in krakeliger Frakturschrift die Heiratsurkunde der Tocher mit Barbara Armendinger Gorss [sic].
Ist laut Totenrodel am 26. Juni 1892 in Le Havre gestorben: ?... acte de décès de Barbe Armedinger [sic], sans profession, décédée hier, à six heures du matin, en son domicile Rue Tourneville 109, ainsi que nous nous en sommes annoncé, née à Editkoffen (Bavière), le vingt six juin, mil nuit cent quatorze, fille de feu Jean Armedinger et de feue (les prénoms et noms de la mère inconnus), veuve de Chrétien Gross, mariés audit lieu d?Edikoffen, la date inconnue. Ainsi déclaré sur la déclaration à nous faite par Frédéric Jacob, Chaudronnier, âge de cinquante trois ans, gendre de la défunte, et par Jean Maerkel.^, concierge, âge de cinquante huit ans, amis de la défunte, tous deux demeurant au Havre....?
Gemäss Familientradition (Hermann Tobler): ?mon aieule, grand-mère Gross, mère de ma grand-mère Jakob-Gross, tenait un restaurant de clients émigrants?
Gem. Heiratsregister Anna Barbara Armendinger. Eventuell *29.6.1816 des Johannes und der Anna Barbara Doll, in Edenkoben, Pfalz, Bayern

Dazu zwei Fragen:
(1) Hat jemand in der Liste Zugang zu den Archiven aus dem damaligen Rheinbayern, um diese Hypothesen zu überprüfen?

(2) In der Pfalz wäre im 30-jährigen Krieg die Bevölkerung beinahe ausgestorben und der Landesfürst habe die Einwanderung gefördert, namentlich aus der Schweiz. U. a. sei 1694 ein Johann Jakob Gross aus Bonstetten ZH erstmals erwähnt. Es wäre spannend herauszufinden, ob Gros(s) in Rheinbayern sowohl ein autochtones als auch ein eingewandertes Geschlecht war oder ob alle Gros(s) aus Hornbach und Umgebung aus der Schweiz stammten.

Georges Lüdi



Vikki

Sebastian (Bastian) aus Laufen BL

Beitrag von Vikki » Sa 18. Mär 2006, 16:57

Kann mir jemand bei der Familie Sebastian (Bastian) weiterhelfen ?

Kind:
Hans-Jakob Sebastian wurde 1652 geboren (wo ?). Er starb am 28.November 1702 in Geinsheim, Pfalz. Er heiratete Ottilie Hurtmacher (Hutmacher) vor 1670 in Geinsheim, Neustadt a. d. Weinstraße.

Eltern:
Leonhard Sebastian (Bastian) wurde 1630 in Laufen, Basel-Landschaft, Schweiz geboren; 1659 nach Böbingen, 1663 n. Gommersheim, Pfalz. Er heiratete Anna-Barbara N.N., ref.
Anna-Barbara NN. ref. wurde in Örlach-Erlach, Berner-Gebiet, Schweiz geboren, 1663 n. Gommersheim. Sie starb nach 1686
- Editiert von Wolf am 18.03.2006, 22:08 -



Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Sebastian (Bastian) aus Laufen BL

Beitrag von Wolf » Sa 18. Mär 2006, 22:05

Sebastian wird im Familiennamenbuch nicht mehr genannt - die Familie ist also wahrscheinlich vor 1935 in der Schweiz ausgestorben.
Bastian sind dagegen genannt - seit vor 1800 in den Kantonen Fribourg (Farvagny), Vaud (Forel [Lavaux], Lutry, Penthaz, Savigny, Villette [Lavaux, erloschen]) und Valais (Liddes) verbürgert: es ist aber wohl davon auszugehen, dass es sich bei diesen Familien nicht um die gesuchte Linie handelt.

Weder im Historischen Lexikon der Schweiz noch der Bibliographie von Mario von Moos wird Sebastian erwähnt.

Wie weiter?
Laufen ist der namengebende Ort des Laufentals, das ursprünglich zu Bern und erst seit 1994 zu Basel-Landschaft gehört. Die Kirchenbücher von (kath.) Laufen beginnen 1588, bei den Eheregistern gibt es Lücken vor 1659; die Sterberegister beginnen erst 1601. Leider scheinen diese Kirchenbücher nicht von den Mormonen verfilmt worden zu sein - die Mikrofilme sind aber im Staatsarchiv in Liestal einzusehen.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Sebastian (Bastian) aus Laufen BL

Beitrag von Wolf » So 19. Mär 2006, 14:37

Im Regio-Familienforscher (Dezember 2005) ist eine Zusammenstellung der Bürgergeschlechter der Stadt und Vorstadt Laufen erschienen, die auch zahlreiche inzwischen erloschene Geschlechter erwähnt. Leider ist Sebastian (Bastian) nicht darunter. Allerdings wird in der Einleitung auch explizit darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

crischoh

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von crischoh » Mi 28. Mär 2007, 23:32

Hallo,

auch meine Vorfahren, von denen ich meinen Namen habe, kommen aus der Schweiz. Sie lassen sich bis zu einem vor 1600 geborenen, in Rickenbach wohnenden und 1661 in Unterlondern gestorbenen Hans Weidler verfolgen (am 31.08.1617 heiratet er Anna Häberling aus Ottenbach).

Was mich wundert: Ich finde in der Schweiz keinen einzigen Menschen meinen Nachnamens. Ist der in meiner Heimatgemeinde Waldfischbach-Burgalben sehr verbreitete Name vielleicht eine Entsprechung des vielerorts in der Schweiz zu findenden Namens Wydler (man denke an Schweiz = Schwyz)?

Gibt es Quellen in der Schweiz, mit denen ich meine Namenslinie noch weiter zurückverfolgen kann? Auch konnte ich den Ort Unterlondern in der Schweiz nicht finden.

Danke im Voraus für hilfreiche Tipps.



Konstantin Huber
Beiträge: 634
Registriert: Mo 28. Nov 2005, 13:46
Geschlecht: Männlich
Wohnort: BRD, Baden-Württemberg

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Konstantin Huber » Do 29. Mär 2007, 09:00

Deine Vermutung dürfte richtig sein. Wydler sind unter anderem altverbürgert (d.h. schon vor 1800 fest ansässig) in der Gemeinde Obfelden ZH, einer Nachbargemeinde von Ottenbach ZH. Und Obfelden hat einen Ortsteil Lunnern - hier dürfte die Erklärung von (Unter-)Londern zu sehen sein.


Konstantin Huber

Irene

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Irene » Do 29. Mär 2007, 16:17

Original von Wolf
Hallo tascha,

gibt es denn irgendeinen Hinweis auf eine Schweizer Herkunft, oder ist das nur eine Vermutung, weil es viele ehemalige Schweizer in der Südwestpfalz gibt (wenn auch meistens vor 1800 zugewandert)?

Flickinger ist im Familiennamenbuch nicht aufgeführt - aber Flückiger und ähnliche Schreibweisen sind ja nicht weit davon entfernt. Dabei sind Flückiger/Flükiger vor 1800 auf den Kanton Bern beschränkt: dort wurden 1861 im grossen Stil "Landsassen", also Personen ohne bestehendes Gemeindebürgerrecht, in den Gemeinden eingebürgert, wo sie sich gerade aufhielten. Das müssen nicht Alle Jenische oder andere "Fahrende" gewesen sein - aber vmtl. waren auch welche darunter; dabei wurden auch mehrere Flückiger eingebürgert.

Wenn Peter Flickinger nun ein Schweizer Flückiger sein sollte, der als Landsasse im Kanton Bern gelebt hat und dann in die Pfalz ausgewandert ist, wird es bei einem im Bernischen doch recht häufigen Namen ohne weitere Angaben schwierig. Allerdings kenn ich mich mit der Quellenlage in Bern nicht gut aus und empfehle deswegen, mit der dortigen Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Bern Kontakt aufzunehmen (bitte nicht auf den Forumsbeitrag antworten, sondern zur Webseite der GHGB gehen).
Siehe: Fremde aus der Schweiz in Rheinland-Pfalz-Contwig:
FLICKINGER Peter, Leinenwebergeselle, Contwig, Sohn des Flickinger Joseph zu Laubersweiler/Lauperswil, Berner Gebiet.
________________________________________________________________

FLICKINGER Johannes , Hosenstricker zu Mittelbach /Pfalz
* 03.02.1681 Rohrbach , Landvogtei Wangen - Berner Gebiet
+ Mittelbach 09.03.1753 , Sohn des Flickinger Daniel , Hosenstricker ,Rohrbach

- Editiert von Eberle am 06.07.2007, 09:00 -



CMYK
Beiträge: 7
Registriert: Do 28. Feb 2008, 08:03
Geschlecht: Männlich
Wohnort: Deuschland, Pfalz

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von CMYK » Do 28. Feb 2008, 08:22

Hallo zusammen,

ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Vielleicht finde ich hier ein paar Antworten auf meine Fragen.
Mein Name ist Ralf Stutzenberger und ich erforsche genau selbigen.
Mein Hauptforschungsgebiet ist Kaiserslautern und die umliegenden Gemeinden.
Mein aktueller Spitzenahn ist ein gewisser Wendel Stotzenberger dessen Witwe in einem Schatzungsbuch die Ortschaft Erfenbach betreffend im Jahre 1685 erstmals auftaucht.
Nun fand ich im Laufe der Jahre noch ältere Stutzenberg(er) insbesondere eine alte Bürgersfamilie in Basel (CH), eine Handwerksfamilie in Feldkirch (A) und Personen aus Kempten die allesamt erstmals vor 1600 Erwähnung fanden.
Aber auch im Elsaß (Mollkirch und Straßburg) und in Gengenbach taucht das ein oder andere mal der Name auf.
Meine Vermutung bislang war die:
ein oder mehrere Stutzenberg(er) wanderten aus Basel kommend in Richtung Norden (Pfalz) über das Elsaß. Einige wurden dort (zumindest temporär in den verschiedenen Ortschaften) seßhaft und wanderten dann weiter oder liesen einfach einen Teil der Sippe zurück. Leider fand ich in der einschlägigen Literatur bislang keinerlei Hinweise auf Personen mit meinem Namen.
Welche Quellen sollte ich bei einer derartigen Annahme zusätzlich in Betracht ziehen? Gibt es für Basel Auswandererlisten? Wie sieht das ganze für diesen Zeitrahmen (1500-1700) im Elsaß aus? Ich mutmaße, daß diese Art der Wanderschaft nichtmal ein Einzelfall war. Er ist möglicherweise nur nicht sehr populär.
Wer kann mir ein bischen weiterhelfen oder mich von meinem Irrweg abbringen?

Herzliche Grüße

Ralf (stutzenberger)



Ulrich
Beiträge: 568
Registriert: Di 3. Okt 2006, 12:41
Geschlecht: Männlich
Wohnort: Deutschland,NRW

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Ulrich » Do 28. Feb 2008, 22:45

gibt aus auch in der Schweiz Unterlagen über Auswanderer vielleicht auch wohin sie ausgewandert sind ?
besonders würde ich mich über so eine Liste von der Gemeinde Volken freuen. [:]

gruss

uli ;;;


gruss

Uli

(search for Volkemer; Anytime - Anywhere)

castus

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von castus » Fr 13. Jun 2008, 11:51

und im benachbarten Bundesland Saarland.
1686 ist ein Urahne Peter Eschmann von Wädenswil, Kanton Zürich Schweiz ins Saarland ausgewandert, hat dort, genauer in Forbach (Furbach) Neunkirchen als Knecht auf dem Forbacherhof gearbeitet, eine Bernerin, Anna Maria Schwitzgebel von Saanen Bern stammend geheiratet und mit ihr einen Eschmann-Stamm begründet. Kinder: Conrad 1687, Jakob Christian 1688, Hans Peter 1694, Hanss Peter 1695.
Jakob heiratete 1725 Christina Rohrbach (wahrsch. in Websweiler) und hatten folgende Kinder: Susanna Katharina 1725, Johann Nikolaus 1726, Johann Nikolaus 1727, Jacob 1734, Christian 1738.
Gibt es heute noch Eschmannen in Neunkirchen? Weiss jemand weiteres? Ich interessiere mich sehr, hier weiterzuforschen!

Dank und Gruss
Castus



Petra
Ehemalige
Beiträge: 5800
Registriert: Mi 26. Aug 2009, 14:37
Geschlecht: Weiblich
Wohnort: Deutschland, Baden-Württemberg

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Petra » Fr 13. Jun 2008, 13:37

Hier einige Eschmann aus dem Raum Neunkirchen


Viele Grüße aus Stuttgart
Petra (Thal)

Moderatorin Saarland und Rheinland-Pfalz
www.petrathal.de

Dauersuche KABOTH im Raum Namslau und Groß Wartenberg in Niederschlesien
Vagabund Christoph WEININGER aus Ungarn 1760-1830 in Baden-Württemberg

castus

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von castus » Mo 16. Jun 2008, 12:05

Herzlichen Dank für die prompte Überlassung von reichlichen Daten. Ich werde mal in Deutschland - neben der Schweiz - weitersuchen. Sehr interessant. Vielen Dank Frau Kreuzer.
Mit freundlichen Grüssen aus der Schweiz
Castus



bebo
Beiträge: 2
Registriert: Sa 15. Mai 2010, 07:07
Geschlecht: Weiblich
Wohnort: Schweiz, Zürich

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von bebo » Sa 15. Mai 2010, 08:14

Hallo,
Ich bin auf der Suche nach Mitgliedern der Familie Bock aus der Pfalz, die aus der Schweiz ausgewandert sein könnten. In Meilen am Zürichsee ist Bock ein alteingesessenes Geschlecht. Von Meilen und Umgebung sind viele Leute nach der Pfalz ausgewandert, weshalb es sehr wahrscheinlich ist, dass auch Bock's darunter waren. Anschluss in der Pfalz finde ich erst gesichert mit Friedrich Bock, geb. 1791 in Münchweiler am Klingbach, gest. 1875 in Steinweiler, verheiratet mit Anna
Maria, geborene Walter. Die Eltern waren Georg Bock und Anna Maria, geborene Hoffmann. Danach verliert sich die Spur. Die Auswanderung dürfte also noch weiter zurück sein. Weiss jemand etwas mehr?
Danke und Gruss, Bea



birdly
Beiträge: 1
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:37
Geschlecht: Männlich
Wohnort: Deutschland, Baden-Württemberg

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von birdly » Di 3. Aug 2010, 20:50

Hallo,
ich habe Hinweise, dass meine Vorfahren mit dem
Namen Vögeli im 17. Jahrhundet nach Impflingen
in die Pfalz gekommen sind. Ich suche Herkunftsorte
in der Schweiz. Vielleicht kann jemand bei diesem
Thema helfen?
Vielen Dank und mit genealogischen Grüßen
Jörg



John
Beiträge: 255
Registriert: Mi 29. Jun 2005, 12:34
Geschlecht: Männlich
Wohnort: Schweiz, Kanton Bern

Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von John » Di 3. Aug 2010, 22:15

Hallo Jörg
Zum Aufzählen sind es zu viele mögliche Orte, deshalb bitte hier nachschauen:
Vögeli von ...
GrussJohn



Wolf
Moderator
Beiträge: 9100
Registriert: Sa 21. Mai 2005, 17:05
Geschlecht: Männlich
Wohnort: St.Gallen, Schweiz

Re: Schweizer Einwanderer in der Pfalz

Beitrag von Wolf » Fr 25. Jul 2014, 13:08

Hier sollten eigentlich nur grundlegende Frage zu Schweizer Einwanderern in der Pfalz besprochen werden - wenn zu viele einzelne Namen diskutiert werden, wird das total unübersichtlich. Ich sperre das Thema deswegen für weitere Fragen und bitte darum, bei Bedarf familienspezifische Themen zu beginnen. Diese neuen Themen können dann von hier aus verlinkt werden: wenn dies gewünscht wird, bitte im Beitrag vermerken.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

Gesperrt

Zurück zu „Emigration/Immigration (Europe)“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste