Guggisberg - DNS Y-Chromosomen Analyse

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Daniel Guggisberg

Guggisberg - DNS Y-Chromosom Analyse

Beitrag von Daniel Guggisberg » Mo 25. Jul 2005, 05:54

Mit unserem Projekt zählten wir zu den Pionieren, traditionelle Familienforschung mit DNS Analysen zu bestätigen, Beziehungsweise zu erweiteren. Im Januar 2001 erschien im amerikanischen Magazin "US NEWS" ein Artikel über die Arbeiten von Prof. Michael Hammer von der University of Arizona in Phoeniz auf dem Gebiet der Y-Chromosom DNS Analysen. Im selben Artikel wurde auch die neugegründete Firma "FAMILY TREE DNA" in Houston, Texas erwähnt welche DNS Analysen für den privaten Sektor offerierte. Ich nahm damals sogleich Kontakt mit "Family Tree DNA" auf um das "Guggisberg DNA Project" zu lancieren.
Es stellte sich heraus, dass wir zu den ersten Klienten von "Family Tree DNA" gehörten.

Für etwa 30 Jahre recherchierte ich intensiv meinen Nachnamen. Die heute existierenden 22 Zweigen der Familie
liessen sich mit konventioneller Forschung auf 4 "Ur-Familien" im 16. Jahrhundert zurückverfolgen, welche damals alle sehr nahe beieinander auf einem sehr begrenzten geografischen Raum lebten. Dieser Umstand legte nahe, dass wohl alle Namensträger irgendeinmal im 14. oder 15. Jahrhundert auf einen einzelnen, gemeinsamen, namensgebenden Ahnen zurück gehen, dies aber mit der tradionellen Forschung mangels nicht existierenden Dokumenten nicht bestätigt werden konnte. Die DNS Analyse am Y-Chromosom gab uns hier die fantastische Möglichkeit, die Theorie eines gemeinsamen, namensgebenden Urahnen zu bestätigen oder auch möglicherkeise zu widerlegen.

Im Frühjahr 2001 wählte ich 4 Test-Kandidaten aus unserer Familiendatei, wobei einer davon ich selber war. Kriterium war, dass jeder der 4 Kandidaten einen der "Ur-Zweige" der Familie Guggisberg repräsentierte und deren Ahnenlinie lückenlos ins 16. Jahrhundert voll doukumentiert war.

Das Y-Chromosom wird in der männlichen Linie praktisch unverändert von Vater auf Sohn usw. weitervererbt. Dies läuft parallel mit der Weitergabe eines Familiennamens im europäischen Kulturraum (ausgenommen in Skandinavien und keltischen Kulturen wie Schottland, Irland, Wales usw. wo bis vor kurzem andere Methoden der Namensvererbung existierten).

Im Mai 2001 hatte ich alle Testresultate. Alle Testteilnehmer hatten einen identischen DNS Code und die Hypothese des gemeinsamen, namensgebenden Ahnen wurde somit bewiesen, obwohl uns etwa 25-30 Generationen vom vermuteten gemeinsamen Ahnen trennten.

Jedoch war ich damals noch nicht ganz zufrieden mit dem Resultat. Wir dachten an die Möglichkeit, dass vermutlich andere Familien mit demselben Herkunftsort allenfalls ein gleiches oder ähnliches Testresultat haben könnten, das heisst, dass die verwandtschaftlichen Bande vor dem Aufkommen von erblichen Nachnamen liegen könnte. Falls dies der Fall sein sollte, wäre der Guggisberg-Test wiederum wertlos.

Wir etablierten ein Parallelprojekt um die anderen, alteingesessenen Familien der Herkunftsorte der Familien Guggisberg zu untersuchen. Kriterium war, dass die anderen Familien mindestens seit dem 16. Jahrhundert im selben Ort nachweisbar zu sein hatten.

Wir wählten je 2 Vertreter der Geschlechter Balsiger, Brönnimann, Streit, Hugi, Blatter, Hosmann und Zimmermann.
Die Testresultate waren ein grosser Erfolg. Sie bestätigten, dass jede Familie einen eigenen Y-Chromosom Gencode hat und somit sich vom Guggisberg Code und auch untereinander unterscheidet. Das Guggisberg-Projekt hat sich deshalb bestätigt.

Die anfangs üblichen 12-Marker Tests (ziemlich vage) sind in den Jahren auf 37-Marker Tests verfeinert worden und in den kommenden 3-4 Jahren wird wohl ein 100-Marker Test die Norm sein. Die Kosten eines 12-Marker Tests waren im Jahre 2001 noch US$ 220.00 - heute kostet es nur noch US$ 79.00 und die Preise werden auch weiterhin fallen.
Bei "Family Tree DNA" wo wir zu den ersten 200 Kunden zählen ist in der Zwischenzeit auf 60'000 DNS Tests angewachsen und gelten als weltweiter Marktführer.

Wir selben haben nunmehr in den letzten 4 Jahren 50 Personen getestet, worunter wir auch einen langverschollenen Zweig unserer Familie einbinden konnten.
Im 17. Jahrhundert zog der aus dem Kanton Bern in der Schweiz gebürtige Bendicht Guggisberg ins Niederelsass und liess sich um 1660 in Rittershoffen nieder. Dort wurde sein bernischer Dialekt nicht richtig verstanden und seine Familie wurde erst als "Guggisperger" und später gar als "Kochersperger" aktenkundig. Das heute sehr zahlreiche Geschlecht der Kochersperger existiert noch immer im Elsass, sowie in Deutschland und mehrheitlich in den USA.
Letztes Jahr konnte uns ein 37-Marker Y-Chromosom DNS beweisen, dass der 80 jährige Hammond Kochersperger aus Philadelphia (dessen Vorfahre 1770 aus Rittershoffen nach Pennsylvanien emigriert war) 100% mit meinem DNS Code identisch ist.

Mehr Informationen über unser Projekt finden sich auf folgendem Link:

http://www.familytreedna.com/surname_jo ... jecttype=S

sowie auch auf: www.familytreedna.com

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung



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Guggisberg - DNS Y-Chromosomen Analyse

Beitrag von Wolf » Sa 30. Jul 2005, 13:32

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Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
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