Huser von Magliaso TI

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Norbi

HUSER von Magliaso und Iseo

Beitrag von Norbi » Mo 23. Jan 2006, 20:01

Guten Tag

Ich suche nach Informationen über die Familie HUSER welche 1860 in Magliaso und Iseo eingebürgert wurde.

Einige Zusatzinformationen:

Ein Vorfahr der in Magliaso TI heimatberechtigten Familie Huser nahm in den 1670er Jahren in Luzern den katholischen Glauben an. Durch diesen Religionswechsel verlor er sein Heimatrecht im Kanton Zürich. Er und seine Nachkommen waren von nun an heimatlos. Der Verlust des Heimatrechts hatte grossen Einfluss auf den Lebensstil der Familie. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie als fahrende Händler und Handwerker. Die Familie Huser betätigte sich vor allem als Geschirrhändler, Korbmacher und Kessler.

Das Schweizerische Bundesgesetz über die Heimatlosigkeit vom 3. Dezember 1850 verpflichtete die Schweizer Kantone zur Einbürgerung der vielen heimatlosen Familien, die seit mehreren Generationen auf deren Gebiet lebten.
Die Husers waren seit dem Verlust des Heimatrechts vor beinahe 200 Jahren zu einer grossen und weit verbreiteten Familie angewachsen. Die einzelnen Zweige wurden daher in verschiedenen Gemeinden der Kantone Schwyz, Ob- und Nidwalden, Luzern, Wallis und Tessin zwangseingebürgert. Wobei der "Zwang" die Gemeinden betrifft und nicht die Familien. Diese waren froh, endlich eine Heimatgemeinde und somit Pässe zu erhalten.


Vielen Dank
Norbi
- Editiert von Norbi am 26.01.2006, 11:13 -
- Editiert von Norbi am 26.01.2006, 11:14 -



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Huser von Magliaso TI

Beitrag von Wolf » Mo 23. Jan 2006, 22:38

Ich kann aus dem Familiennamenbuch nur bestätigen, dass Huser im 19. Jahrhundert in Magliaso eingebürgert wurden (Iseo wird nicht als Bürgerort genannt) - leider wird der ursprüngliche Bürgerort nicht angegeben: hast Du schon einmal in Magliaso angefragt, woher diese Linie stammte? Es gibt da ja eine rechte Auswahl an potentiellen Herkunftsorten.


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Re: Die nicht sesshafte Familie Huser

Beitrag von Huser_Magliaso » Di 3. Apr 2018, 03:06

Hello Bochtella,

I am related to the Huser family from Magliaso (TI). Sorry I don’t speak German (French, Italian and English).

I have been to the Archives in Bellinzona and obtained a lot of information on the Husers from Magliaso. I am currently trying to build a family tree with this information, it’s not easy it’s a big family.

I would be happy to share the information if anyone is interested.

My Grandmother was Paulina Huser (1914-2003) Daughter of Rodolfo Adolfo Huser (1874-1945) and Caterina Haefeli (1884-1953).

Rodolfo Adolfo Huser was the Son of Francesco and Elisabetta.

Let me know if you have any info.

Regards!

F



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Wolf » Di 3. Apr 2018, 14:03

Welcome to the Forum, "F".

English, French, and Italian are fine on the forum (Italian might be less recommendable, as few Italian speakers participate in the forum) - but I'll translate your posting to German below.

Are you sure, Rodolfo Adolfo Huser (1874-1945) held citizenship of Magliaso (Huser gained citizenship there during the 19th century)? If he did, his line would not be considered "nicht sesshaft" any longer - which is why I have shifted your posting to the existing topic on the Magliaso line.

Feel free to respond in English or French.

--------------------------------------------------

Übersetzung der obigen Anfrage:
Ich bin mit den Huser aus Magliaso verwandt. Im Archiv in Bellinzona habe ich viele Angaben zu dieser Familie erhalten. Jetzt versuche ich, einen Stammbaum zusammenzustellen - kein leichtes Unterfangen, da es sich um eine grosse Familie handelt. Gerne gebe ich die Informationen auch weiter, wenn sich jemand dafür interessiert.

Meine Grossmutter war Paulina Huser (1914-2003), Tochter von Rodolfo Adolfo Huser (1874-1945) und Caterina Haefeli (1884-1953).
Rodolfo Adolfo Huser war der Sohn von Francesco und Elisabetta.

Ich freue mich über alle weiteren Angaben.


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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 3. Apr 2018, 15:02

Grüezi Huser_Magliaso,

erst wenn weitere Daten und Informationen zu Francesco Huser oder dessen Eltern bekannt sind, dürfte der Anschluss an die nicht sesshafte Familie Huser gelingen.

Bochtella

------------------

Further information on Francesco Huser or his parents would be required to find a link to the "nicht sesshafte" Huser line.



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Huser_Magliaso » Fr 6. Apr 2018, 03:25

Thank you Wolf and Bochtella for your replies.

I will share with you what I learned so far. Please correct me if I say anything inaccurate.

While they have been on the Swiss territory, the Husers were not made Swiss citizens until 1850 when the law "heimatlosat" came into force. This law stipulated that all people should be assigned a place of origin in Switzerland, including the Jenisch people. One branch of the Huser family was assigned to Magliaso. This family was headed by Joseph Leodegar Huser (Giuseppe Leodegario Huser) and Anna Maria Kiviller. See link to the archives of the Gran Consiglio 1861-1862.

https://www.sbt.ti.ch/bcbweb/vgc/ricerc ... decisione1 (pag. 364)

To my knowledge the family continued to follow the nomadic lifestyle after this event.

Joseph and Anna Maria's children were all born in different parts of Switzerland as explained in this piece: http://www.aveg.ch/articles/2004_Pfaffen2.pdf

Coming back to my grand mother Pauline, she is the daughter of Rudolf Adolf Huser (1874-1945) is the son of Franz Huser and Elizabeth Graff. I think that Franz Huser is the son of Joseph Leodegar Huser but I can't confirm it yet.

[Zusammenfassung auf Deutsch]



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Huser_Magliaso » Fr 6. Apr 2018, 03:47

Dear Wolf, to answer your question, yes I am sure that Rudolf Adolf Huser held citizenship from Magliaso, I know he was a basketmaker. In fact the information I have on the Husers comes from records held in the state archives in Bellinzona. I found the info in a book containing all people who held citizenship from Magliaso.
Unfortunately I have missed a page on Franz Huser but I will go back to the archive soon to retreive it. Regards.

[Zusammenfassung auf Deutsch]



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Zusammenfassung auf Deutsch

Beitrag von Wolf » Di 10. Apr 2018, 12:57

Nach meinem Kenntnisstand haben die Huser in der Schweiz gelebt, aber vor 1850 kein Heimatrecht besessen. Erst dann forderte das Heimatlosen-Gesetz, dass alle Personen einem Heimatort zugewiesen wurden, einschl. der Jenischen. Eine Huser-Linie (Giuseppe Leodegario Huser und Anna Maria Kiviller) wurde Magliaso zugewiesen - siehe Archiv von Gran Consiglio 1861-62, Seite 364. Die Kinder des Paares wurden an verschiedenen Orten geboren - siehe http://www.aveg.ch/articles/2004_Pfaffen2.pdf.

Meine Grossmutter Pauline war die Tochter von Rudolf Adolf Huser (Korbmacher, 1874-1945), dem Sohn von Franz Huser und Elizabeth Graff. Ich vermute, dass Franz Huser der Sohn von Joseph Leodegar Huser ist, mir fehlt im Moment aber noch der Nachweis dafür.

Alle meine Informationen stammen aus dem Staatsarchiv Bellinzona. Leider habe ich eine Seite zu Franz Huser übersehen - werde ich allenfalls bei meinem nächsten Besuch im Archiv nachholen.

Für jeden Hinweis wäre ich dankbar, auch für den Fall, dass ein Teil meiner Angaben vielleicht nicht korrekt sein sollten.


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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 10. Apr 2018, 19:24

Grüezi Huser_Magliaso,

Norbert Pfaffen nennt in seiner Arbeit Familienforschung bei nicht sesshaften Familien 11 Kinder von Joseph Leodegar Huser und Anna Maria Kwiler.
Der 1851 in Zug ZG geborene Sohn Franz Friedrich könnte von der Generation her durchaus identisch sein mit Franz Huser, oo mit Elizabeth Graff.

Ist von Franz Huser und Elizabeth Graff der Eheeintrag bekannt?

Welches ist das erste Kind von Franz Huser und Elizabeth Graff?

Bochtella

==========================

Norbert Pfaffen lists in his publication Familienforschung bei nicht sesshaften Familien 11 children for Joseph Leodegar Huser and Anna Maria Kwiler.

The son Franz Friedrich, born 1851 in Zug ZG, could be identical with Franz Huser, married with Elizabeth Graff.

Do you have the marriage entry for Franz Huser and Elizabeth Graff?

Who was the first child of Franz Huser and Elizabeth Graff?



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Huser_Magliaso » Mi 25. Apr 2018, 11:15

Hello,

I do not have the marriage date for Francesco Huser and Elisabetta Graff but they appear as the parents of the following individuals in my documents:

1) Rodolfo Adolfo 1874
2) Francesco Federico 1895
3) Luigi Antonio 1875
4) Gaspare 1881
5) Giovanni 1870

Note: all the names were translated in Italian in the register



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Re: Die nicht sesshafte Familie Huser

Beitrag von Franklin » So 31. Jan 2021, 11:20

Sehr geehrter Herr Bochtella

Ich bin auf der Suche nach den Geschwistern und Vorfahren meines Grossvaters mütterlicherseits, Peter Huser, von Magliaso, geb. in Engelberg am 27. Juni 1895. Er heiratete zum gleichen Zeitpunkt wie Maria Huser, von Magliaso, geb. in Ennetmoos 31. Januar 1901, in Erstfeld. (Urner Amtsblatt 1921S42) Ich nehme nun an, dass sie verwandt (Geschwister?) waren. Ich denke auch, dass die beiden Kinder der erwähnten "Stammeltern Huser" sein könnten. Sind die Namen der erwähnten "Stammeltern" sowie die Namen der 20 Kinder irgendwo einsehbar? Die "Huserbuebe" wurden bei uns in der Familie jeweils als "Cousins" bezeichnet.

Franz Forster



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Thomy » Mo 22. Mär 2021, 22:41

Guten Abend

Franz Huser heiratete am 27.11.1873 in Luzern Elisabeth Graf. Bei ihm ist als Bürgerort Magliaso/TI eingetragen, bei ihr Correggio/TI (richtig wäre: Cureggia). Franz Huser ist Geschirrhändler, ohne Domizil und am 5.3.1851 in Zug geboren. Sie ist am 28.4.1851 in Muri/AG geboren. Seine Eltern sind laut Eheeintrag: Josef Huser, Hausierer und Händler, und Anna Maria Kywiler; ihre Eltern: Josef Anton Graf, Hausierer und Händler, und Elisabeth Huser.
Das erste Kind des Paares Huser/Graf ist Johann, geboren am 29.1.1870 in Küssnacht als illegitimes Kind.

Freundliche Grüsse
Thomas Gmür



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 23. Mär 2021, 10:11

Grüezi Thomas Gmür,

danke für den wertvollen Baustein.

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Franklin » Mi 24. Mär 2021, 15:27

Hallo Lesende

Ich habe in der Zwischenzeit Anfragen an verschiedene Pfarreien und Ämter gemacht und bin fündig geworden auf der Suche nach den Verwandten des Peter Paul Huser.
Das Staatsarchiv Bellinzona hat rasch reagiert und mir eine Recherche dazu zukommen lassen. Es ist so wie ich bereits vermutet habe, dass Peter Paul Huser und Maria Johanna Huser Geschwister waren.

Ihre Eltern waren Johann Huser aus Magliaso (11. April 1870 – 8. April 1926) und Johanna Huser aus Sarnen (25. October 1860 – 10. November 1932).
Johann Huser war einer der Söhne von Franz Friedrich Huser (5. März 1851 – 20. November 1908) und Elisabeth Graf (18. April 1851 – 11. April 1905)
Die beiden hatten laut Registereinträgen Magliaso insgesamt 5 Kinder:
- Jakob (2. März 1890 – 26. April 1932)
- Anton (22. August 1892 – 13. Mai 1932)
- Peter Paul (28. Juni 1895 – 6. Juli 1961)
- Franz Johann (4. Februar 1897 - ?)
- Maria Johanna (30. Januar 1901 -?)

Es überrascht nicht, dass nicht alle Daten (Geburten, Hochzeiten, Todesfälle) an die Heimatgemeinde gemeldet wurden.
Auf Wunsch mache ich gerne weitere Angaben machen.

Franklin



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Peter.D » Mi 24. Mär 2021, 17:57

Hallo Franklin

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kantonen befinden sich im Staatsarchiv Bellinzona keine Doppel der 1876 eingeführten Zivilstandsregister. Ich vermute daher, dass sie die Angaben für dich aus den Ruoli di popolazione entnommen haben. Diese Bücher sind eher Register der Einwohnerkontrolle, nach Familien geordnet, aber meist ohne Link auf frühere oder spätere Familien; teilweise enthalten sie auch niedergelassene Familien ohne Ortsbürgerrecht. Die Gemeinden führten diese Ruoli ab 1855 bis 1966 - ab 1928 parallel zu den Familienregistern der Zivilstandsämter. Nach meinen eigenen Beobachtungen wurden ab 1966 nur noch selten Nachträge berücksichtigt. Sie befinden sich heute im Staatsarchiv, wobei mir nicht klar ist, ob es bei den Gemeinden auch noch Kopien gibt oder ob die Originale bei den Gemeinden blieben und Kopien ans Staatsarchiv geliefert wurden.

Vor der Einführung dieser Ruoli gibt es für viele Gemeinden noch die Tabelle della Popolazione von 1824, die weniger gleichmässig aufgebaut sind und viel weniger Daten enthalten.


Peter



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Franklin » Fr 26. Mär 2021, 12:33

Hallo Peter
Vielen Dank fü die Information. Die Ruoli bzw. die Tabelle di popolazioni sind aber nicht als Digitalisat greifbar, oder?

Franklin



Peter.D
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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Peter.D » Fr 26. Mär 2021, 17:56

Nein, dort ist noch wenig digitalisiert - die haben auch nicht die Mittel anderer Staatsarchive auf der Nordseite des Gotthards.
Da die Ruoli auch viele Daten von heute noch lebenden Personen enthalten, z.B. noch Geburtsjahre in den 60ern, braucht es jeweils eine Bewilligung für die Einsicht vor Ort.

Bei meinen eigenen Recherchen ist mir auch aufgefallen, dass die Daten von Familien, die aus der Heimatgemeinde definitiv weggezogen sind, in den Ruoli oft nicht mehr nachgeführt wurden. Vermutlich war das aber nicht in allen Gemeinden gleich. Aus Sicht der Einwohnerkontrolle ist es jedenfalls verständlich. Ich bin nicht sicher, ob jede Tessiner Gemeinde im letzten Jahrhundert auch einen Zivilstandskreis bildete. An das Zivilstandsamt der Heimatgemeinde gingen aber die auswärtigen Daten mit grosser Sicherheit, solange das alte Bürgerrecht beibehalten wurde.

Peter



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 30. Mär 2021, 10:26

Grüezi Franklin,

vielen Dank für die interessanten Ergänzungen zu den Huser vom Magliaso TI.

Zu Franz Friedrich Huser (05.03.1851 – 20.11.1908) vermählt mit Elisabeth Graf (18.04.1851 – 11.04.1905), seinen Eltern und Kindern auch in den Beiträgen vom:
06.04.2018 in diesem Thread.
25.04.2018 in diesem Thread.
01.02.2012 im Thread Die nicht sesshafte Familie Huser.
22.03.2021 in diesem Thread.

Zu Johann Huser (11.04.1870 – 08.04.1926) vermählt mit Johanna Huser (25.10.1860 – 10.11.1932):
• Johann Huser ist laut Beitrag vom 22.03.2021 am 29.01.1870 in Küssnacht geboren.
• Lässt sich die Differenz zum abweichenden Geburtsdatum vom 11.04.1870 mit einem Taufbucheintrag klären?
• Sind allenfalls das Ehedatum und der Eheort für Johann Huser und Johanna Huser bekannt?
• Sind auch die Eltern der Johanna Huser bekannt?

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Thomy » Di 30. Mär 2021, 11:34

Grüezi Bochtella

Johann Huser heiratete in Stans am 17.8.1889 Johanna Huser, vgl. Zivilstandsmeldungen im Amts-Blatt des Kantons Unterwalden ob dem Wald, Nr. 37 vom 13. September 1889, S. 405.
Johann Huser ist am 29.1.1870 in Küssnacht a. R. geboren, vgl. Eheverkündigung im Amts-Blatt des Kantons Unterwalden ob dem Wald, Nr. 30 vom 26. Juli 1889, S. 342. Die Taufe von Johann Huser fand am 31.1.1870 in Küssnacht statt, vgl. Taufregister Küssnacht am Rigi.
Johanna Huser ist die Tochter von Jakob Josef Huser und Elisabetha Zessinger, von Sarnen. Sie ist am 25.10.1860 in Loco/TI geboren, vgl. a.a.O.

Thomas Gmür



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 30. Mär 2021, 12:49

Grüezi Thomas Gmür,

vielen Dank für die klärenden Auskünfte.

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 30. Mär 2021, 16:01

Grüezi Thomas Gmür,

vielen Dank für Ihren Beitrag vom 29.03.2021 im Thread Huser von Iseo TI.

Josef Leodegar Huser (geb. 1815/1816) und Anna Maria Kirwiler (geb. um 1814), die Stammeltern der Huser von Magliaso TI.

Zu Josef Leodegar Huser (geb. 1815/1816), 1838 vermählt mit Anna Maria Kirwiler(geb. um 1814), seinen Eltern und Kindern auch in:
• Norbert Pfaffen, Familienforschung bei nicht sesshaften Familien.
Heimatlose, Einzelfälle A-Z (1713 - 1975), im Schweizerischen Bundesarchiv, E21#1000/131#20197*, alte Nr. 250, 1838-1876, auf einer Webseite der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Joseph Leodegar Huser, 1816 geboren, und seine Ehefrau Anna Maria Kirwiler mit ihren Kindern.

Dazu folgende Feststellungen und Fragen:
• Joseph Leodegar Huser und Anna Maria Kiwiler haben sich laut Norbert Pfaffen 1836 im Tessin ohne behördliche Bewilligung vermählt.
• Lässt sich allenfalls die Differenz zum abweichenden Vermählungsdatum 1838 erklären?
• Ist allenfalls das Einbürgerungsdatum für Josef Leodegar Huser und Anna Maria Kirwiler bekannt?

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Thomy » Do 1. Apr 2021, 20:59

Grüezi Bochtella

Josef Leodegar Huser gibt in den Verhören in Obwalden an, am 30. Oktober 1836 in Magliaso/TI sich verehelicht zu haben, womit 1838 als Ehejahr hinfällig wird.

Die Tagsatzung hat die Stände Ob-/Nidwalden, Uri, Schwyz, Tessin und Wallis mehrfach aufgefordert, die heimatrechtliche Situation der Nachkommen des Franz Josef Eustach Huser (* 1737) und der Anna Maria Waser, Grosseltern der Gebrüder Josef Leodegar und Balthasar Josef Remigius Huser, zu regeln.
Am 21. Januar 1842 erhielten Balthasar und Josef Huser mit ihren Ehefrauen und den 2 resp. 3 Kleinkindern einen Pass vom Kanton Tessin. Tessin behandelte die Familien jedoch weiterhin als Heimatlose, denen es lediglich erlaubt war, sich im Kanton aufzuhalten. Nach Insistieren der anderen involvierten Stände anerkannten die Tessiner Behörden dann die Ehefrauen mit den Kindern, nicht aber die Väter, als Bürger des Kantons und stellten entsprechende Heimatscheine aus. Diese Anerkennung des Bürgerrechts dehnte sich auf sämtliche weitere Kinder und Nachkommen aus, jedoch schloss es uneheliche Kinder der Väter explizit aus. Wann die Verteilung auf die Gemeinden Iseo und Magliaso erfolgte, ist aus den Akten nicht ersichtlich.
(Quelle: Staatsarchiv Obwalden: Heimatrechtsfälle C.03.2.97)

Thomas Gmür



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Do 1. Apr 2021, 22:01

Grüezi Thomas Gmür,

für die klärende und ergänzende Stellungnahme wieder vielen Dank.

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von johus » Di 20. Apr 2021, 19:47

Ich habe eine kleine Ergänzung zum Beitrag von FRANKLIN
".......Ihre Eltern waren Johann Huser aus Magliaso (11. April 1870 – 8. April 1926) und Johanna Huser aus Sarnen (25. October 1860 – 10. November 1932).
Johann Huser war einer der Söhne von Franz Friedrich Huser (5. März 1851 – 20. November 1908) und Elisabeth Graf (18. April 1851 – 11. April 1905)
Die beiden hatten laut Registereinträgen Magliaso insgesamt 5 Kinder:
- Jakob (2. März 1890 – 26. April 1932)
- Anton (22. August 1892 – 13. Mai 1932)
- Peter Paul (28. Juni 1895 – 6. Juli 1961)
- Franz Johann (4. Februar 1897 - ?)
- Maria Johanna (30. Januar 1901 -?)"
Johann und Johanna Huser-Huser hatten nicht 5, sondern 6 Kinder. In der aufgeführten Aufzählung fehlt mein Grossvater als drittes Kind:
- Josef, geboren am 10. Februar 1894, verheiratet mit Emma Hengartner aus Waldkirch SG, gestorben 1961 in Oberuzwil SG



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Mi 21. Apr 2021, 09:08

Grüezi Johus,

Herzlich willkommen im Geneal-Forum.

Danke für die Vervollständigung des Familienbildes von:
Johann Huser aus Magliaso, am 29.01.1870 geboren in Küssnacht SZ, am 31.01.1870 getauft in Küssnacht SZ, am 08.04.1926 gestorben, am vermählt 17.08.1889 in Stans NW mit Johanna Huser aus Sarnen OW, am 25.10.1860 geboren in Loco TI, am 10.11.1932 gestorben.

Das Geburtsdatum vom 11.04.1870 für Johann Huser im Beitrag vom 24.03.2021 hat sich als falsch herausgestellt.

Bochtella



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von johus » Mi 21. Apr 2021, 09:56

Grüezi Bochtella

Herzlichen Dank für den netten "Willkomm"

Ja, das Geburtsdatum des besagten Johann Huser aus Magliaso ist der 29.Januar 1870. Dies und auch die weiteren Angaben ersehe ich aus einer Kopie des Familienbüchleins des Huser Johann, ausgestellt am 13. August 1918 in Stans NW. Und eben darin sind auch die 6 Nachkommen erwähnt.

johus



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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Di 10. Mai 2022, 16:55

Grüezi Lesende,

Die jenische Familie Huser von Magliaso, mit dem Codenamen "Fecco".

Elisabeth Schneider, Niedergang und Aufstieg einer Vagantenfamilie. Die Familie Fecco von M., Diplomarbeit Soziale Frauenschule Zürich, Zürich 1930.
Auszug im Artikel von Thomas Huonker, Tatbestände des Völkermords (gewaltsame Kindswegnahmen aus der Gruppe, gezielte Verringerung der Geburtenrate in der Gruppe), der neuere akademische und politische Diskurs über die Verfolgung der Jenischen in der Schweiz und unter dem Nationalsozialismus sowie Äusserungen von Jenischen selbst zu diesen Themen, Zürich 2011, S. 25.
Digitalisat auf einer Webseite von thata.ch des Historikers Dr. Thomas Huonker.

Thomas Huonker, Fahrendes Volk, verfolgt und verfemt : jenische Lebensläufe, Zürich 1987.
S. 78 und 79:
Dem Subventionsbittbrief der "Pro Juventute" an den Bundesrat vom 25.02.1929 liegt auch der Stammbaum einer jenischen Sippe aus dem Tessin mit dem Codenamen "Fecco" bei.
Er wurde von Alfred Siegfried mit farbiger Tusche auf Planpapier gezeichnet, misst ungefähr einen auf eineinhalb Meter und umfasst 177 Familienmitglieder.
Digitalisat auf einer Webseite von Google Books

Thomas Huonker, Sie haben uns wie Freiwild gejagt : Aus dem Pro-Juventute-Dossier FA XIV, 1992.
Digitalisat auf einer Webseite von thata.ch des Historikers Dr. Thomas Huonker.
Dölf H. ist der jüngste aus einer Familie mit 8 Geschwistern. Wie seine Eltern in gnadenloser Menschenjagd durch die Kantone St. Gallen und Thurgau gehetzt worden sind, wie ihnen trotz heftiger Gegenwehr alle Kinder abgenommen wurden und wie es ihnen schliesslich gelang, ihre Kinder nach langen Jahren wieder zurückzubekommen, das hat Dölf H. erst im Frühjahr 1992 erfahren.
Die Hatz auf Familie H., heimatberechtigt in Magliaso am Luganersee, begann sieben Jahre vor Dölfs Geburt. Der Sekretär des Fürsorgeamts St. Gallen liess am 24.09.1928 einen "Informationsbericht" über die neuzugezogene Familie des Johann Franz H., verheiratet mit Maria Carolina geb.K. erstellen. Lina Johanna, Maria Anna, Elisabeth und Johann Karl hiessen die vier ältesten Kinder des Paars, geboren 1923, 1925, 1926 und 1927.
Kinder des Johann Franz H., verheiratet mit Maria Carolina K.:
Lina Johanna, geboren 1923
Maria Anna, geboren 1925
Elisabeth, geboren 1926
Johann Karl, geboren 1927
Dölf, geboren 1935

Walter Leimgruber, Thomas Meier, Roger Sablonier, Das Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse, Bern 1998.
S. 159:
Dem Subventionsgesuch der "Pro Juventute" an den Bundesrat vom 25.02.1929 liegt auch der Stammbaum der Familie "Fecco" von Mosaglia bei, der von [Alfred] Siegfried aufgrund des Burgerrodels am 31.12.1928 aufgenommen wurde. Die Reproduktion dieses Belegs in [Thomas] Huonker, Fahrendes Volk, [verfolgt und verfemt : jenische Lebensläufe, Zürich 1987], 79.
Digitalisat auf einer Webseite der Parlamentsbibliothek.

Thomas Huonker, Die schweizerische "Zigeunerpolitik" von 1888 bis 1972 : Einreisesperre gegen aussen, auch gegen Flüchtlinge vor dem Holocaust – Internierung, Psychiatrisierung, Familienzerstörung und Zwangsassimiliation im Innern, Zürich 2012.
Digitalisat auf einer Webseite von thata.ch des Historikers Dr. Thomas Huonker.
S. 3:
Im 19. Jh. wurden Mitglieder der jenischen Familie Huser teilweise Bürger von Alt St.Johann im Kanton St.Gallen, teilweise von Magliaso im Kanton Tessin, teilweise von Küssnacht in Schwyz sowie von Sarnen in Nidwalden.
S. 42:
Dem Subventionsgesuch der "Pro Juventute" für ihr "Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse" an den Bundesrat vom 25.02.1929 liegt auch ein umfassender Stammbaum der jenischen Familie Huser mit dem Codename "Fecco" bei.
S. 43 bis 49:
Die Verfolgung der jenischen Familie H. [Huser von Magliaso] durch das "Hilfswerk" ["Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse" 1926 bis 1973].
Kinder des Johann Franz H., verheiratet mit Maria Carolina K.:
Lina Johanna, geboren am 15.04.1923
Maria Anna, geboren am 23.03.1925
Elisabeth geboren am 07.09.1926
Johann Karl, geboren am 20.11.1927
Peter Anton, geboren 1929
Anton August, geboren 1930
Karl, geboren 1934, das zweitjüngste Kind.
Dölf das jüngste Kind.

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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Mi 11. Mai 2022, 19:11

Grüezi Lesende,

Isabella Huser, Zigeuner, Zürich 2021.

Buchvorstellung auf einer Webseite von seniorweb.ch vom 15.07.2021.
Kinder der Grosseltern der Autorin:
Franz Huser
Tony Huser
Kinder des Tony Huser, vermählt mit einer italienischen Immigrantin:
Isabella Huser, geboren 1959
Toni Huser
Mit einer Foto der Familie Huser an der Axenstrasse. Auf dem Pferd sitzt der Knabe Tony Huser, Vater von Isabella Huser, mit dem Akkordeon.

Buchvorstellung in Die Wochenzeitung (WOZ) vom 09.09.2021.
Die Geschichte der Familie Huser reicht in die Zeit zurück, als es diesen Staat in seiner modernen Form noch gar nicht gab. Eustachius und Waldburga Huser waren zwischen Ob- und Nidwalden unterwegs.
Ihr Sohn Remigius wurde bereits bei der Geburt gebrandmarkt und im Taufschein von 1775 bezeichnete der Stanser Pfarrer den Neugeborenen als «vagus». Obwohl sie schon immer in diesem Gebiet, auf dem sich die moderne Schweiz entwickelte, anwesend waren, wurden sie als Jenische immer wieder ausgeschlossen.
Balthasar, Sohn des Remigius Huser, hatte im Tessin Anna Maria Graf geheiratet. Eigentlich war eine Hochzeit ohne Heimatort verboten, aber in der Gemeinde Magliaso konnten sie sich gegen Geld trauen lassen. Zurück in Obwalden, wurde Balthasar dafür mit Peitschenhieben bestraft, Anna Maria wurden die Haare abgeschnitten, die Familie fortan zwischen den Kantonen hin- und hergeschoben. 1857 wandte sich Balthasar an den Bundesrat, der ihm nach einer langen Auseinandersetzung Magliaso als Heimatort zuerkannte.
Kinder des Franz und der Frida Huser-Storrer, Grosseltern der Autorin:
Franz
Frieda
Trudi
Rosa
Grittli
Toni, geboren 1921
Mit einer Foto der Familie Franz und Frida Huser-Storrer auf dem Weg in den Süden, der achtjährige Toni mit Akkordeon.

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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Fr 13. Mai 2022, 09:30

Grüezi Franklin,

Sara Galle, Kindswegnahmen : Das "Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse" der Stiftung Pro Juventute im Kontext der schweizerischen Jugendfürsorge, Zürich 2016.
S. 13 bis 16:
Im Januar 1929 beschloss die Wohngemeinde der Familie Huser auf Veranlassung der Stiftung Pro Juventute, 6 der damals 8 Kinder der Familie durch die Stiftung in einem Heim unterzubringen. Vergeblich versuchten die Eltern den Entscheid rückgängig zu machen. Kurz nachdem Anton Huser im Mai 1932 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war, entzog das zuständige Bezirksamt Elisabeth Huser auf Antrag der Pro Juventute die elterliche Gewalt. Dagegen legte Elisabeth Huser beim St.Galler Regierungsrat Rekurs ein und stellte das Begehren, es sei ihr die elterliche Gewalt über ihre Kinder zu belassen und von der Wegnahme weiterer Kinder abzusehen. Erst als sie im Sommer 1940 starb, wurden auch ihre jüngeren Kinder von der Pro Juventute fremdplatziert.
PDF auf einer Webseite des Chronos Verlags.

Zu Anton Huser, im Mai 1932 verunfallt, vermählt mit Elisabeth Huser, im Sommer 1940 gestorben, auch im Beitrag vom 24.03.2021.
Anton Huser, am 22.08.1892 geboren, am 13.05.1932 gestorben, Sohn des Johann Huser und der Johanna Huser.
Seine Eltern:
Johann Huser aus Magliaso, am 11.04.1870 geboren, am 08.04.1926 gestorben, und Johanna Huser aus Sarnen am 25.10.1860 geboren, am 10.11.1932 gestorben.
Seine Grosseltern:
Franz Friedrich Huser, am 05.03.1851 geboren, am 20.11.1908 gestorben, und Elisabeth Graf, am 18.04.1851 geboren, am 11.04.1905 gestorben.

Zu Johann Huser und Johanna Huser auch im Beitrag vom 30.03.2021.

Zu Franz Friedrich Huser und Elisabeth Graf auch im Beitrag vom 30.03.2021.

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Re: Huser von Magliaso TI

Beitrag von Bochtella » Sa 14. Mai 2022, 08:23

Grüezi Lesende,

bio-discographie.ch, Das Online-Nostalgie-Lexikon der Schweizer Volksmusikanten
Darin:
Biographien aus dem Lexikon der Schweizer Volksmusikanten [Ernst Roth, Lexikon der Schweizer Volksmusikanten, 1987.]

Anton (Tony) Huser, am 15.04.1921 geboren in Zürich, am 03.07.1990 gestorben in Benissa/Alicante (E).
Akkordeonist und Klarinettist/Saxophonist. Als Glied einer neunköpfigen Familie, die von 1928 bis 1932 als so genannte Fahrende im Wohnwagen hauste und häufig mit Ross und Gespann zu Chilbi- und anderen Festveranlässen unterwegs war, musizierte er von Kindesbeinen an im Kreis der Eltern, seines älteren Bruders Franz und seiner Schwestern. Der Vater, Franz Huser senior (1895-1953), von dem der populäre Ländler-Walzer “Mamma” stammt, spielte Schwyzerorgel, die Mutter, Frieda Huser (1896-1980), betätigte sich am Kontrabass, dies bis zu ihrem 83. Lebensjahr.
Nachdem Tony Huser erstmals als Zwölfjähriger in der “Mostrose” in Luzern mit einer 82 bissigen diatonischen Schwyzerorgel öffentlich aufgetreten war, erlernte er im folgenden Jahr das Spiel auf dem Akkordeon und nahm schließlich mit sechzehn Jahren Unterricht in Klarinette und im Notenlesen bei Walter Blättler, Hergiswil, und Georg Bauer, Zürich. 1934 hatte Vater Huser seine neunköpfige Formation aus der Taufe gehoben, die als geschlossene Famililienkapelle gelten konnte und die den treffenden Namen “Wandervögel” erhielt. Diese Truppe, in der etwa Tony Huser und sein Vater als Akkordeonisten mitwirkten, während die fünf Töchter die Streich-, Zupf- und Blasinstrumente handhabten, spielte im selben Jahr zur Eröffnung des Konzertbetriebs im Restaurant “Gotthardloch” in Luzern, wo sie anschließend über zwei Jahre hinweg Gastrecht genoss. Ausserdem bereiste sie als Berufskapelle bis zu ihrer Auflösung 1939 von Luzern aus die ganze Schweiz. Dabei wurde zeitweilig auch ohne Begleitung der Eltern unter der Ankündigung “d’Husermeitschi” konzertiert. Aus dieser Spielgemeinschaft ging 1939 die Kapelle “Huserbuebe” hervor, die aus Anlass der Landesausstellung erstmals im Hotel “Rose” in Zürich aufspielte. In dieser bis 1943 monatsweise in allen grösseren Schweizer Städten gastierenden Formation spielte Tony Huser inmitten seines Bruders Franz und der Schwestern Rosy und Gritli des öftern volkstümliche Weisen auf der Mandoline. Darauf unterhielt er als Bläser und Akkordeonist von 1943 bis 1944 eine eigene, nach ihm benannte Tanzkapelle, der sich Heiri Müller, Handorgel, Ernst Faccetti, Klavier, und Reudy Huser, Bassgeige, angeschlossen hatten. Nach dem Weggang von Rosy und Gritli Huser reihten sich ihre beiden Brüder von 1945 bis 1951 nochmals unter die Berufsmusiker ein, wobei sie wieder gemeinsam eine Kapelle formierten und überdies, begleitet von einem Gitarristen, ein Handorgelduett bildeten. Anschliessend an diesen letzten Abschnitt ihres beruflichen Musizierens wurden sie sesshaft, wandten sich dem Handel mit Teppichen zu, betätigten sich aber weiterhin eifrig als Amateurmusiker. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Handorgelspielers Walter Grob im Jahr 1951 erhielten die “Huserbuebe” Zuzug durch den späteren Akkordeonlehrer Alois Brühlwiler aus Neuhausen am Rheinfall, woraus sich eine rund dreissigjährige Partnerschaft entwickelte. Als Klavierbegleiter wirkte vom selben Jahr an bis zu seinem Hinschied 1973 Hans Frey aus Wädenswil. Seine Nachfolge trat Föns Lustenberger an. Von 1970 bis 1978 war Tony Huser ferner in der Kapelle “Sigi Oswald-Tony Huser” beschäftigt. Von ihm sind u.a. bei Wild, Feldmann und vor allem im Eigenverlag an die 400 Tänze erschienen. Konzertreisen führen ihn nach Asien, den USA und in zahlreiche Länder Europas. Seine Schallplatteneinspielungen übersteigen das Hundert. Bis April 1985 lebte er im aargauischen Mühlau. Dann zog er weg nach Spanien.

Franz Huser, Klarinette/Saxophon, am 09.03.1916 geboren in Thalwil ZH, am 28.01.1992 gestorben in Trüllikon ZH.
Klarinettist und Akkordeonist. Er ist der Bruder von Tony Huser und wuchs als ältestes Kind der umherreisenden neunköpfigen Musikerfamilie Huser in Luzern und andernorts auf. Schon mit neun Jahren blies er bei öffentlichen Anlässen die Klarinette in der elterlichen Kapelle, deren Kern die Mutter an der Bassgeige und der gleichnamige Vater am Akkordeon bildeten. Erworben hatte er sich seine musikalischen Fähigkeiten bei seinen Eltern, durch die er als Siebenjähriger im Stegreifspiel unterrichtet worden war. Dank seinem angeborenen Talent erreichte er auch auf anderen Instrumenten ohne Notenkenntnisse eine hohe Spielstufe, so auf dem Saxophon und dem Akkordeon, die er beide nach Schulabschluss spielen lernte. In der Kapelle Huser, die von 1934 bis 1939 berufsmäßig mit bis zu neun Familienmitgliedern, einschließlich der fünf Töchter, unter den Namen “Wandervögel” und “d’Husermeitschi” auftrat, fiel Franz als Bläser die führende Rolle zu. Ungeachtet der Verbundenheit mit seinen Nächsten, die den Mittelpunkt seines musikalischen Wirkens bildeten, versuchte er zwischendurch sein Glück als Kapellmeister auf eigene Faust. So umgab er sich von 1937 bis 1938 unter dem Namen “Kapelle Franz Huser” mit so erstklassigen Kräften wie Kasi Geisser, Godi Burlet, Ueli Martinelli, die den Erfolg gewährleisten. Nachdem sich das Familienorchester als geschlossene Formation aufgelöst hatte, gründete er im Verein mit seinem Bruder 1939 die Kapelle “Huserbuebe”, die über 45 Jahre hinweg unter seiner Leitung zu den herausragenden volkstümlichen Musikgruppen zählen sollte.
1951 ergriff er den bürgerlichen Beruf eines Handelsmanns und liess sich in Trüllikon, im nördlichen Zipfel des Kantons Zürich, als Teppichhändler nieder. Seine Karriere im Bereich der Amateurmusik, die damals ihren Ausgang nahm, verlief in den gleichen Bahnen wie jene seines Bruders. Wenn er auch mit rund 150 eigenen Tänzen um mehr als die Hälfte hinter der Produktion Tony Husers zurückstehen mag, so gelang ihm doch mit der einfachen, weit verbreiteten “Schwyzerörgeli-Polka”, verlegt von Walter Wild, ein Dauererfolg.

Bochtella



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