Die nicht sesshafte Familie Waser

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Bochtella
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Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Bochtella » Di 22. Feb 2022, 20:14

Grüezi Lesende,

Eidgenössische Zeitung, Dreizehnter Jahrgang, Nummer 99, 09.04.1857, auf einer Webseite von e-newspaperarchives.ch

Maria Antonia Waser, Heimatlose, 1798 geboren in Sigmaringen, Tochter des Joseph Fridolin Waser von Engelberg und der M. Agathe Gütler, Vagantin aus Bayern.
Maria Antonia Waser hatte zuerst 2 Kinder von einem Württemberger, darunter Therese.
1835 vermählte sie sich in Rom mit Michael Weiss, vulgo Harthäuser Micheli, Sagenfeiler und Pfannenflicker, und hatte von ihm 2 Kinder.

Therese Waser lebte 14 Jahre lang im Konkubinat mit Jakob Andreas Maier, vulgo Waldbruder, Taglöhner, aus dem Vorarlberg, der vorher mit einer Römer 8 Kinder hatte.
Von Therese Waser hatte er 6 Knaben und ein Mädchen.

Der Bundesrat teilte vorerst Maria Antonia Waser, ihre 3 noch lebenden Kinder und die Kinder ihrer Tochter Therese dem Stand Obwalden zu, da sie von einem Obwaldner abstamme.
Eventuell soll der Stand Zürich die 6 Maier-Kinder, da es das Konkubinat mit der Therese geduldet habe, und der Stand Glarus die 2 Kinder aus der Römer-Ehe, denen es Patente erteilte, erhalten.
Schlussendlich wurden Maria Antonia Waser mit ihren 3 Kindern und 3 Enkeln dem Stand Obwalden, 3 Knaben der Therese dem Stand Zürich, zugeteilt.

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Peter.D
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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Peter.D » Di 22. Feb 2022, 21:36

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gross der geografische Radius dieser Fahrenden war - und das wohl vor allem zu Fuss. Ich finde bereits den Weg mit dem Auto nach Sigmaringen weit ...

Diese Familie Waser beschäftigte wiederholt den Bundesrat und das Bundesgericht sowie mehrere Kantonsregierungen, wie insbesondere Zürich.
Eduard Waser (geb. 1850) wurde schliesslich 1869 in der Stadt Zürich eingebürgert. Die beiden Brüder Joseph und Jakob in Winterthur. Joseph hatte sich in Rom bei der Garde anwerben lassen; Winterthur versuchte in der Folge über den Bundesrat, ihn zurückzuholen.

Mutter und Grossmutter Waser wurden aber offenbar dem Kanton Obwalden zugewiesen.

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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Bochtella » Mi 2. Mär 2022, 20:20

Grüezi Peter,

danke für die Ergänzungen.

Damit dürfte sich die im Familiennamenbuch der Schweiz, Auflage 1989, genannte Bürgerrechtserteilung in Winterthur von 1869 auf Joh. Joseph Waser, geboren am 27.06.1846 in Neuheim, und Joh. Jakob Waser, geboren am 20.10.1847 in Freienbach, beziehen.

Die Bürgerrechtserteilung in Zürich von 1869 für Eduard Waser, geboren am 23.06.1850 im Spital in Zürich, ist nicht mehr erkennbar.
Entweder ist diese Familie im Mannesstamm ausgestorben oder hat später einen anderen Bürgerort angenommen.

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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Bochtella » Do 3. Mär 2022, 08:29

Grüezi Lesende,

zu dem im Beitrag vom 22.02.2022 genannten Jakob Andreas Maier, vulgo Waldbruder, und dessen Beihälterin N.N. Römer der Beitrag vom 22.03.2018 im Thread Die nicht sesshafte Familie Römer.

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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Peter.D » Do 3. Mär 2022, 18:12

Hallo Bochtella

Bei schneller Durchsicht habe ich den Eduard Waser bereits im Bürgerverzeichnis von 1875 nicht mehr finden können, obwohl dort auch Abwesende und Einzelpersonen verzeichnet wurden.

Interessant ist noch der Geburts- und Taufeintrag von Eduard 1850: der Pfarrer hat für ihn eine eigene Kategorie erfunden und ihn als "quasi ehlich" eingetragen. Die Eltern konnten wohl keinen Trauschein vorweisen, gaben vermutlich aber an, römisch verheiratet worden zu sein.
Da im Spital der Stadt Zürich - wie auch z.B. im Basler Spital - sehr viele uneheliche Kinder getauft wurden, hat dieser Pfarrer im Gegensatz zu den anderen Kirchen die ehelich Geborenen speziell bezeichnet und bei den Unehelichen dagegen nichts vermerkt.

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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Bochtella » Fr 4. Mär 2022, 08:26

Grüezi Lesende,

Staatsarchiv Aargau, Signatur DIA02/0259

Eingebürgerte: Heimatlose und Landsassen 1842-1893
Nr. 14: Rosa Waser, Katharina Waser (Duldungsschein von 1842)

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Re: Die nicht sesshafte Familie Waser

Beitrag von Bochtella » Sa 5. Mär 2022, 12:05

Grüezi Lesende,

Redvidierte Ausfertigung der im Jahre 1810 in Druck gegebenen Jauner-Liste, Zürich im Januar 1812.
Am 01.12.1804 hat in Beckenried, Kanton Unterwalden, Hans Wächter mit Sepp Marbeit und Felix Waser einen beträchtlichen Diebstahl verübt.

Johann Konrad Bossard, Standrede, gehalten auf der Richtstätte in Zug, den 24sten May 1819, nach der Hinrichtung des Johann Ulrich, von 21, und des Felix Waser, von circa 30 Jahren (heimatloser Jauner), Zug 1819.

Morosoli Renato, Felix Waser (1789–1819) : Leben und Sterben eines heimatlosen «Gauners», in Der Kanton Zug zwischen 1798 und 1850, Zug 1998, Bd. 1, 23 Lebensgeschichten : Alltag und Politik in einer bewegten Zeit, S. 128–140.
Beitragsbesprechung in der Luzerner Zeitung vom 04.01.2020.
Felix Waser, 1789 geboren, am 24.05.1819 durch das Schwert hingerichtet.
Nachdem zwei seiner Brüder in Luzern (1807) respektive in Schwyz (1804) hingerichtet worden waren, zog Felix Waser in den Kanton Aargau.
Kurz bevor Felix Waser und fünf andere Landstreicher Mitte März 1819 in die Fänge von Zuger Landjägern gerieten, sass er in Süddeutschland im Gefängnis. Dort gelang ihm die Flucht mit der «altbewährten Sägen- und Leintuchmethode». Der Gauner Felix Waser gab sich zwar bei seiner Verhaftung im Schönenboden als Lorenz Schmid aus. Doch der Alibi-Name half nichts.

Staatsarchiv Schwyz, Signatur HA.IV.124.2
Urteile (Urteilsakten) des Kantonsgerichtes und des Kriminalgerichtes 1803-1804, Nr. 7-20
Nr. 12: 26.01.1804 Jost Waser (Wolfenschiessen), Diebstahl, Todesstrafe.
Bei diesem Jost Waser wird es sich um den Bruder von Felix Waser handeln.

Kennt jemand den Namen des zweiten Bruders von Felix Waser?

Bochtella



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